Ciano

Ciano

 

['tʃaːno], Galeazzo, Conte di Cortellạzzo, italienischer Politiker, * Livorno 18. 3. 1903, ✝ (hingerichtet) Verona 11. 1. 1944; schloss sich der faschistischen Bewegung an und trat 1925 in den diplomatischen Dienst, Ȋ seit 1930 mit Edda (* 1910, ✝1995), der Tochter B. Mussolinis; 1935/36 war er Minister für Presse und Propaganda. Als Außenminister (1936-43) führte er zunächst willig die Außenpolitik Mussolinis durch (z. B. Errichtung der »Achse Berlin-Rom«, 1936; Beitritt Italiens zum »Antikominternpakt«, 1937), geriet jedoch nach Abschluss des Münchener Abkommens (1938) zunehmend in Konflikt mit diesem; in der Sitzung des Faschist. Großrates vom 25. 7. 1943 stimmte er für die Absetzung Mussolinis. Nach dem Umsturz wurde er von der Regierung unter P. Badoglio inhaftiert. Nach Deutschland entflohen, wurde Ciano von der deutschen Regierung an den inzwischen befreiten Mussolini ausgeliefert und (in dessen Machtbereich) von einem Sondergericht in Verona zum Tod verurteilt. Seine Tagebücher sind als Quelle zur Geschichte des Zweiten Weltkrieges bedeutsam.

 

Literatur:

 

F. W. Deakin: Die brutale Freundschaft (a. d. Engl., 1964).